Im letzten Rheingau-Echo wurden gleich 6 Leserbriefe pro Windkraft auf den Rheingauer Höhen veröffentlicht, ein Rekord.
In der Argumentation der Befürworter gibt es eine bemerkenswerte Verschiebung: Die Rettung der Menschheit vor der Klimakatastrophe spielt offenbar kaum noch eine Rolle.
Haben Einige verstanden, dass dies nicht einmal dann funktioniert, wenn Deutschland komplett verschwindet, wie es Herr Steiner schon zweimal mit unbestreitbaren Zahlen belegt hat? Stattdessen sollen nun die kommunalen Haushalte gerettet werden. Aber das ist eine Milchmädchenrechnung, eine kurzsichtige und egoistische dazu. Das Geld für die Kommunen fällt nicht vom Himmel, sondern muss den Stromkunden und dem Steuerzahler aus der Tasche gezogen werden.
Wir haben in Deutschland mit die höchsten Strompreise weltweit und zerstören damit unsere wirtschaftliche Basis. Betriebe wandern aus, gehen pleite oder müssen mit Milliarden kurzfristig gerettet werden. Wir hatten als einzige Industrienation im vorigen Jahr negatives Wirtschaftswachstum, die Industrieproduktion sank um 2,3% und auch 2024 werden wir in Europa voraussichtlich das Schlusslicht sein. Das alles nicht etwa nur wegen des Krieges in der Ukraine. Die Strompreise stiegen schon vorher auf Rekordniveau und werden weiter steigen. Dabei sind die Preise sogar noch künstlich niedrig gehalten, um die Stromkunden nicht weiter zu belasten und die tatsächliche Dimension des Problems zu verschleiern. Die EEG-Umlage kommt nämlich nicht mehr vom Stromkunden, sondern vom Steuerzahler und wird ständig höher.
Ende 2022 ist die Einspeisevergütung wieder einmal um 25% angehoben worden.
Selbst wenn so viel Strom aus Wind und Sonne im Netz ist, dass Strom mit 0 Euro oder gar mit negativen Preisen an der Börse gehandelt wird, muss die Einspeisevergütung gezahlt werden. Gäbe es diese paradoxe Anordnung nicht, wären die Windmüller sofort pleite. Und solche 0 Euro-Phasen kommen immer häufiger vor: 2023 war ein Rekordjahr, es gab 301 Stunden mit einem Strompreis von 0 Euro oder gar darunter. Dieses Problem wird mit jedem neuen Windrad größer und die Kosten für den Steuerzahler Jahr für Jahr in die Höhe treiben.
Allein der Ausgleich für wertlosen Strom kostet in diesem Jahr voraussichtlich rund 11 Milliarden € mit steigender Tendenz. Trotzdem schreibt die Windenergiebranche Verluste. Siemens-Energy benötigt aktuell ein Hilfspaket in Höhe von 15 Milliarden €.
Deutschland soll ja komplett auf ”Erneuerbare Energien” umgestellt werden, auch der Verkehr, die Heizung und die Industrieproduktion. Aktuell gibt es bei uns etwa 30.000 Windräder. Deren Zahl müsste dazu mindestens versechsfacht werden, also 180.000 Stück. Wieviel Überproduktion werden wir dann bekommen und wieviel Geld müsste dann wohl für Strom, der nichts wert ist, sondern sogar Kosten verursacht, an die Windmüller gezahlt werden? Sollen die kommunalen Haushalte tatsächlich über diesen Irrsinnsweg zu Lasten der Allgemeinheit saniert werden? Ist das etwa nachhaltig?
Die 180.000 Windräder würden jedoch nicht nur Überschuss produzieren, sondern auch deutschlandweit öfters komplett oder fast komplett stillstehen. Deshalb muss für alle Zappelstromlieferanten Ersatz mitlaufen, der weitere Kosten verursacht. Wir benötigen ein zweites aktives Energieversorgungssystem, übrigens auch, um das Netz in dem notwendigen, sehr engen Rahmen von Spannung und Frequenz stabil zu halten. Das ist mit noch so viel Windrädern physikalisch nicht möglich. Fazit: Der Ausbau der ”Erneuerbaren” löst nicht unsere Energieprobleme, er verursacht und verschärft sie! Die Strompreise werden explodieren. Die Bundesnetzagentur, eine staatliche Behörde, bezifferte allein die Kosten für Netzausbau, Netzentgelte und Netzeingriffe kürzlich in einer Online-Pressekonferenz auf rund 500 Milliarden € bis zum Jahr 2030. Ein Wahnsinn! Wo soll dieses viele Geld herkommen? Warum gab es danach keinen Aufschrei in den Medien?
Der Rhein-Hunsrück-Kreis soll angeblich Vorbild sein. Wer auf der A61 schon mal Richtung Koblenz unterwegs war, weiß, wie die Landschaft dort verschandelt wurde. Fast so schlimm wie in den bedauernswerten Regionen an den Küsten, wo vielfach das Landschaftsbild brutal zerstört ist. Die Schädigungen von Umwelt und Natur durch abertausende Tonnen Beton und breite befestigte Schneisen sowie die Beeinträchtigungen der lokalen Ökosysteme in den Wäldern durch die Eingriffe und die blinkenden, Infraschall produzierenden Ungetüme kommen hinzu.
Wo bleiben hier eigentlich die Naturschützer, die sich sonst an jeden Baum ketten, der für den Lückenschluss einer Autobahnstrecke gefällt werden soll? Sind die Bäume, die den Windrädern geopfert werden, nichts wert? Für den Rheingau mag man sich diesen fundamentalen Eingriff in das historisch gewachsene Landschaftsbild und die Natur der Wälder gar nicht vorstellen.
Herr Steiner empfiehlt, nach 24 Jahren EEG Bilanz zu ziehen und einen besseren Weg zu finden. Dem kann man nur zustimmen. Diese Bilanz wird katastrophal ausfallen. Die Energiewende ist ein undurchdachtes, unbezahlbares, ruinöses Vorhaben.
Keine Windräder auf den Rheingauer Höhen!
Mit bestem GrußHorst-Dieter Schulz
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